Ob es sich um eine schwere Krankheit, einen Unfall oder eine psychische Belastung handelt – der Wiedereinstieg ins Berufsleben nach einer längeren Abwesenheit kann eine große Herausforderung sein. Als HR Manager:in oder Geschäftsführer:in tragen Sie eine wichtige Verantwortung, Ihre Mitarbeitenden in dieser Phase bestmöglich zu unterstützen und ihnen einen erfolgreichen Wiedereinstieg zu ermöglichen.

4 Gründe, warum es so wichtig ist, Mitarbeitende beim Wiedereinstieg entsprechend zu unterstützen

Förderung der Gesundheit und Arbeitsfähigkeit

Ein gut gestaltetes Wiedereingliederungsmanagement trägt dazu bei, die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Mitarbeitenden langfristig zu erhalten. Indem Arbeitgebende den Wiedereinstieg unterstützen und auf die individuellen Bedürfnisse Rücksicht nehmen, wird das Risiko von Rückschlägen oder erneuten Krankheitsfällen reduziert.

Bindung und Motivation der Mitarbeitenden

Eine unterstützende Teamkultur, die den Wiedereinstieg nach Krankheit aktiv fördert, stärkt die Bindung der Mitarbeitenden zum Unternehmen. Wenn Mitarbeitende spüren, dass ihre Bedürfnisse ernst genommen werden und sie bei ihrem Wiedereinstieg unterstützt werden, steigert dies ihre Motivation und ihr Engagement.

Reduzierung von Kosten

Eine gelungene Wiedereingliederung kann auch Kosten für das Unternehmen reduzieren. Wenn Mitarbeitende erfolgreich wieder in den Arbeitsalltag integriert werden, wird der Bedarf an Ersatzkräften oder externer Unterstützung minimiert. Zudem werden dadurch langwierige Ausfallzeiten und damit einhergehende finanzielle Belastungen vermieden.

Positive ArbeitgebermarkeArbeitgeber, die sich um das Wiedereingliederungsmanagement kümmern und ihre Mitarbeitenden beim Wiedereinstieg nach Krankheit unterstützen, werden als verantwortungsbewusst und fürsorglich wahrgenommen. Dies kann die Arbeitgebermarke stärken und dabei helfen, qualifizierte Fachkräfte anzuziehen und sie langfristig an das Unternehmen zu binden.

Das Wiedereingliederungsmanagement ist ein wichtiger Bestandteil einer umfassenden Personalpolitik. Es bietet sowohl den Mitarbeitenden als auch den Arbeitgebenden klare Strukturen und unterstützende Maßnahmen für einen erfolgreichen Wiedereinstieg nach langer Krankheit. Indem Unternehmen ihre Mitarbeitenden aktiv unterstützen und auf deren individuelle Bedürfnisse eingehen, schaffen sie eine positive Arbeitsatmosphäre und fördern die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten.

5 Maßnahmen, die den Wiedereinstieg nach Krankheit erleichtern

Ein gut geplanter und strukturierter Wiedereinstieg nach Krankheit ist von entscheidender Bedeutung, damit Sie die Arbeitsfähigkeit und das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden entsprechend fördern. Dabei helfen verschiedene Maßnahmen und Strategien, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen.

Individueller Eingliederungsplan

Jede:r Mitarbeitende hat individuelle Bedürfnisse und Anforderungen. Ein maßgeschneiderter Eingliederungsplan ermöglicht es Ihnen, gemeinsam mit der oder dem betroffenen Mitarbeitenden realistische Ziele und Schritte für den Wiedereinstieg festzulegen. Hierbei sollten sowohl der Gesundheitszustand als auch die beruflichen Fähigkeiten und die persönlichen Wünsche des Mitarbeitenden berücksichtigt werden.

Offene Kommunikation und Transparenz

Eine offene und transparente Kommunikation zwischen Ihnen als Arbeitgeber:in oder HR-Manager:in, dem oder der Mitarbeitenden und gegebenenfalls auch anderen relevanten Personen wie dem Betriebsarzt oder der Mitarbeitervertretung ist von zentraler Bedeutung. Informieren Sie Ihre Mitarbeitenden frühzeitig über den Wiedereinstiegsprozess. Klären Sie offene Fragen und zeigen Sie Verständnis für individuelle Bedürfnisse und Anliegen.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Die Arbeitsbedingungen sollten möglichst flexibel an die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasst werden. Dies geschieht beispielsweise durch eine schrittweise Steigerung der Arbeitszeit, die Anpassung von Aufgaben oder die Bereitstellung von ergonomischen Arbeitsplätzen. Eine gute Work-Life-Balance und die Möglichkeit, bei Bedarf auf Unterstützungsangebote zurückzugreifen, sind ebenfalls entscheidende Faktoren für einen erfolgreichen Wiedereinstieg.

Was ist das Hamburger Model? Das Hamburger Modell ist ein spezifisches Verfahren zur schrittweisen Wiedereingliederung von Mitarbeitenden nach langer Krankheit oder längerer Abwesenheit. Es basiert auf einer Kooperation zwischen dem Arbeitgeber, dem behandelnden Arzt und dem betroffenen Mitarbeitenden. Das Ziel besteht darin, eine individuelle und passgenaue Rückkehr in den Arbeitsalltag zu ermöglichen, indem die Arbeitszeit und -belastung schrittweise gesteigert werden.

Unterstützungsangebote

Als Arbeitgeber haben Sie die Möglichkeit, externe Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen, um Ihren Mitarbeitenden den Wiedereinstieg zu erleichtern. Employee Assistance Programs (EAP), betriebliche Gesundheitsförderung oder externe Beratungsstellen bieten wertvolle Hilfestellungen. Informieren Sie sich über entsprechende Angebote und machen Sie Ihre Mitarbeitenden darauf aufmerksam.

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Weiterbildung und Karriereentwicklung

Geben Sie Ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und ihre Karriere fortzusetzen. Unterstützen Sie sie bei der Identifizierung von Weiterbildungsmöglichkeiten, die ihre Fähigkeiten und Kompetenzen stärken und ihnen helfen, den beruflichen Anschluss nach der Krankheit zu finden. Eine gezielte Personalentwicklung kann nicht nur den Mitarbeitenden zugutekommen, sondern auch das Unternehmen langfristig stärken.

Ein erfolgreicher Wiedereinstieg nach Krankheit erfordert eine individuelle und ganzheitliche Herangehensweise. Indem Sie die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeitenden ernst nehmen und ihnen die notwendige Unterstützung bieten, tragen Sie dazu bei, dass sie wieder voll in das Arbeitsleben integriert werden und ihre Fähigkeiten erfolgreich einbringen.

Es liegt in Ihrer Verantwortung als HR Manager:in oder Geschäftsführer:in, eine positive und unterstützende Unternehmenskultur zu schaffen, die den Wiedereinstieg nach Krankheit als Chance begreift. Zeigen Sie Empathie, Flexibilität und Offenheit gegenüber Ihren Mitarbeitenden, und Sie werden nicht nur deren Wohlbefinden fördern, sondern auch die Motivation und Produktivität im Unternehmen steigern.